Meine Arbeitsweise


"Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht nicht der menschliche Körper, sondern der Mensch. Der Mensch als Ganzes in all seinen Beziehungsmöglichkeiten zu sich, zu seinem Körper, zu seinem Leben und zu seiner Umwelt."

Elsa Gindler


Bei der modernen Verhaltenstherapie handelt es sich um ein weltweit anerkanntes psychotherapeutisches Verfahren, das höchsten ethischen Grundsätzen unterliegt und durch eine ganzheitliche, wissenschaftlich fundierte, theoriegeleitete und in seiner Wirksamkeit umfassend belegte Herangehensweise gekennzeichnet ist.

Psychotherapeut:innen die in der Methode Verhaltenstherapie ausgebildet wurden gehen davon aus, dass unser menschliches Verhalten (emotional, psychisch, physiologisch sowie handlungsbezogen) während unseres Lebens und unser Entwicklung erlernt wird und somit problematische Verhaltensweisen im Verlauf einer Psychotherapie oder Beratung aufgedeckt und mithilfe verschiedenster verhaltenstheoretischer Methoden, Techniken und Ansätze wieder verändert werden können.


Ein absolut transparentes Vorgehen, Freiwilligkeit und die persönliche Eigenverantwortung der Patient:innen  sind von großer und entscheidender Bedeutung für den therapeutischen Prozess. 

Grundsätze der Verhaltenstherapie

  • ist lösungs- und zielorientiert
  • orientiert sich an den wissenschaftlichen Erkenntnissen der empirischen Psychologie
  • setzt an prädisponierenden, auslösenden sowie aufrechterhaltenden Bedingungen an
  • ist handlungsorientiert
  • ist nicht auf das therapeutische Setting begrenzt
  • ist transparent
  • soll Hilfe zur Selbsthilfe sein
  • ist ganzheitlich orientiert
  • entwickelt sich stets weiter

Da eine Psychotherapie bei jedem Menschen anders abläuft ist es notwendig die psychotherapeutische Vorgehensweise immer neu an die individuellen Bedürfnisse und Themen speziell anzupassen. 

Meine Aufgabe und mein Ziel als Psychotherapeut ist es in diesem Zusammenhang, Menschen mit meiner fachlichen und persönlichen Kompetenz auf ihrem individuellen Weg bestmöglich zu begleiten und zu unterstützen. 

Wichtig und zu beachten ist, dass eine Psychotherapie KEIN Ersatz für eine möglicherweise notwendige medizinische und medikamentöse Behandlung darstellt. 


Achtsamkeit, Akzeptanz & Commitment

• nicht nur ein therapeutischer Ansatz, sondern eine Lebensphilosophie •

Mit den Techniken der Akzeptanz- & Commitment-Therapie (nach Hayes) lernen Patient:innen einen akzeptierenden und bewussten Umgang mit sich selbst, sowie sinn- und wertvolle Ziele zu setzen und umzusetzen.

Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) ist ein neuartiger, in seiner Wirksamkeit gut belegter Behandlungsansatz in der modernen Verhaltenstherapie.

Neben der Strategie einer Verhaltensänderung und eines  konstruktiven und engagierten Handelns, fließen auch achtsamkeitsbasierte und akzeptanzorientierte Strategien in den therapeutischen Prozess mit ein. 

Das Ziel ist es zu lernen, unangenehmen Emotionen und Gedanken gegenwärtig, achtsam und mit Selbstmitgefühl zu begegnen und sich nicht davon abhalten zu lassen, sein Leben und sich selbst nach den eigenen Werten und Wertvorstellungen zu gestalten sowie weiter zu entwickeln.

"In der ACT geht es darum, wie man vom Leiden zum Leben kommt, zu einem reichen, selbstbestimmten, sinnerfüllten Leben - und das mit (nicht trotz) der eigenen Geschichte, mit all den Erinnerungen, mit der Angst und mit der Traurigkeit, die man manchmal in sich trägt."

Steven C. Heyes

Wichtige Begriffe der ACT

Psychische Flexibilität ist eine Voraussetzung um aktuelle Situationen möglichst konstruktiv bewältigen und eigene gesetzte Ziele erreichen zu können.

 

Akzeptanz bedeutet unangenehme innere Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen annehmen zu lernen, sich nicht mehr dagegen zu wehren und trotzdem sein Leben und seine Ziele zu verwirklichen. 

 

Kognitive Defusion bedeutet sich nicht mehr in seinen eigenen Gedanken und Gefühlen verstricken zu lassen, sich davon distanzieren zu lernen. "Du bist NICHT dein Gedanke od. deinGefühl, Du hast diesen Gedanken od. dieses Gefühl."

 

Achtsamkeit bedeutet, sein eigenes Erleben und handeln, ohne es zu bewerten, selbst zu beobachten. Diese Fähigkeit hilft uns wieder Flexibilität im Handeln zu erlangen und im Hier-und Jetzt nach unserer eigenen Werterhaltung agieren zu lernen.

 

Beobachter-Selbst und Selbst als Kontext bedeutet sich wieder einen Freiraum von eigenen Selbst-Annahmen seinem bisherigen Selbstbild zu schaffen, um auch hier wieder mehr Verhaltensflexibilität zu erlangen.

 

Orientierung an Werten, als Formulierungen die wir sprachlich gestalten und welche für unser Leben und unsere Entwicklung richtungsweisend sind. 

 

Tatkräftiges Handeln (Commitment) bedeutet, dass wir Fähigkeiten entwickeln und lernen, damit wir die von uns formulierten Werte auch in unserem Leben und in unserer Entwicklung mutig umsetzten, beginnen danach zu handeln und unser Leben danach zu gestalten. 

Quelle: https://contextualscience.org/ACT_Germany

Funktionalanalytische Psychotherapie (FAP)

Fokussierte oder funktionalanalytische Psychotherapie (ein weiterer moderner verhaltenstherapeutischer Ansatz, der häufig als verwandtes Verfahren der ACT genannt wird.)

In der FAP steht die therapeutische Beziehung im Mittelpunkt als Modell der alltäglichen Beziehungen. Diese wir genutzt, um auf natürliche Art die ACT-Prozesse vorzuleben und zu erproben, zu evozieren und ihre Verwirklichung zu unterstützen (shaping). Ihr zentrales Konzept ist gekennzeichnet durch die Begriffe "Bewusstheit, Mut und Liebe." 

FAP ist eine beziehungs-fokussierte, ideographische, erlebnisorientierte, kreative und kontextuelle Verhaltenstherapie der „Dritten Welle“, die auf die Unmittelbarkeit der therapeutischen Interaktion im Hier-und-Jetzt achtet, um Verhalten (Denken, Fühlen, Handeln) anhand ihrer Funktionen – als Voraussetzung für Veränderungen – zu verstehen versucht.  Durch das achtsame Aufspüren von problembesetzten Verhaltensweisen – die sich auch im Therapiesetting zeigen – werden diese wieder erlebbar gemacht („Bewusstheit“).

Die Therapeut:innen versuchen, für die Klient:innen maßgeschneiderte, emotional und sozial herausfordernde Situationen in der Sitzung selbst zu evozieren, mit dem Ziel, dass diese in der Sitzung ihre habituellen Vermeidungsmuster oder wenig effektive Verhaltensweisen erkennen und diese zu überwinden lernt, aus ihrer Komfortzone austreten und neues Verhalten (Denken, Fühlen, Handeln) ausprobieren sowie in ihre Lebensrealität integrieren können („Mut“).

Wesentliche Voraussetzung dafür ist eine möglichst authentische und emotional nahe therapeutische Beziehung, um schrittweise Verhaltensänderungen  durch authentische therapeutische Reaktionen zu verstärken, etwa durch ehrliche und zugleich hilfreich formulierte und wertschätzende Rückmeldungen (“Liebe”). 

Wesentliche Voraussetzung dafür ist eine möglichst authentische und emotional nahe therapeutische Beziehung, um schrittweise Verhaltensänderungen  durch authentische therapeutische Reaktionen zu verstärken, etwa durch ehrliche und zugleich hilfreich formulierte und wertschätzende Rückmeldungen (“Liebe”). 

Quelle: N. Schneider, functionalanalyticpsychotherapy.com/wp-content/uploads/FAP-Artikel-.pdf